Ein Abend in Mörsbach – Rückblick des Ortsbürgermeisters | Aktuelle Nachrichten und Informationen

11. September 2025

Ein Abend in Mörsbach – Rückblick des Ortsbürgermeisters

Am 11. September hatte Mörsbach die Gelegenheit, sich von seiner persönlichen Seite zu zeigen – bei einem Besuch von Landrat Achim Schwickert (Westerwaldkreis), Landrat Dr. Peter Enders (Kreis Altenkirchen) und Bürgermeisterin Gabriele Greis (Verbandsgemeinde Hachenburg). Nicht zu einem offiziellen Termin mit Protokoll, sondern zu einem Abend, geprägt von Austausch und ehrlichem Interesse.

Im Vorfeld habe ich mir Gedanken gemacht, welche Themen wir den Gästen zeigen möchten – auch solche, die nicht sofort ins Auge fallen, aber viel über unser Dorf erzählen. Klar war: Man kann nicht an einem Abend ganz Mörsbach mit seinen drei Ortsteilen gleichwertig präsentieren.

Letztlich haben wir den Fokus gelegt auf die Sanierung und Wiederbelebung alter Bausubstanz – ein Thema, das viel hergibt und mir auch am Herzen liegt. Besonders im Ortsteil Burbach sieht man, was möglich ist, wenn Menschen mit großem Respekt vor dem Bestehenden und einem feinen Gespür für Atmosphäre Orte schaffen, die nicht nur schön sind, sondern auch eine besondere Wärme ausstrahlen. In der Nisterstraße in Burbach hat sich eine sehr interessante Nachbarschaft aus Neu- und Nicht-mehr-so-ganz-Neubürgern mit Künstlerhintergrund gebildet, die aus meiner Sicht für das Dorf sehr wertvoll ist, nicht nur weil dort alte Häuser revitalisiert werden.

Kathrin Keune zum Beispiel ist mit ihrem Mann Thomas Müller nach Burbach gezogen, weil sie sich in das Haus, in die Landschaft und in die Aussicht auf den ersten Blick verliebt hat: „Unser umgebauter Kuhstall ist für mich ein ganz besonderer Ort. Früher standen hier Mütterkühe, und ich bin überzeugt, dass die Wärme, die sie ausgestrahlt haben, bis heute in den Wänden steckt. Man schläft darin wie ein Baby – das sagen nicht nur wir, sondern auch unsere Gäste.“

Bürgermeisterin Gabriele Greis fasste ihre Eindrücke sehr persönlich zusammen: Die Besichtigung hat mich sehr bewegt. Die Häuser wurden nicht einfach modernisiert – sie wurden mit viel Engagement und Herzblut wiederbelebt. Mein Respekt vor den Bauherren, die während des Umbaus auch durch Höhen und Tiefen gegangen sind. Aber sie haben etwas geschaffen, das mehr ist als Wohnraum: eine neue Heimat, die Wärme und Persönlichkeit ausstrahlt.“

Das von der Kreisverwaltung aufgelegte Förderprogramm der Dorferneuerung zur Sanierung von alten Bestandsgebäuden war der Anknüpfungspunkt von Landrat Schwickert, der den Dank der Burbacher Hausbesitzer für die unbürokratische Art der finanziellen Unterstützung bei den Projekten durch den Kreis an die Sachbearbeiter weiterleiten wird.

Im Bürgerhaus ging es in lockerer Runde weiter. Die Gäste mischten sich unter die Anwesenden, man saß gemeinsam am Tisch und bei Getränken und Käse- und Wurstspezialitäten vom Metzger aus Kundert kam man schnell ins Gespräch – ganz ohne Vorbehalte. Es war kein formeller Austausch, sondern ein Abend, an dem offen gefragt, ehrlich geantwortet und aufmerksam zugehört wurde. Viele nutzten die Gelegenheit, ihre Anliegen direkt anzusprechen – besonders der Zustand der Land- und Kreisstraße sowie Wünsche nach Verkehrsberuhigung und Geschwindigkeitsbegrenzung wurden von einigen BürgerInnen mit Sorge angesprochen. Die Rückmeldungen wurden ernst genommen, und es entwickelte sich daraus ein angenehmer und ungezwungener Dialog.

Mein Dank gilt allen, die diesen gelungenen Abend mitgestaltet haben, dem Gemeinderat, den beiden Kuchenbäckerinnen und besonders der Dorfgemeinschaft, die den Abend mitgetragen, mit Leben gefüllt und das Format mit großer Offenheit und Interesse angenommen hat.

Christian Winter, Ortsbürgermeister