In einem Apfelbäumchen auf einem Privatgrundstück entdeckte der Sohn der Grundstücksbesitzerin ein bemerkenswertes Wildbienenvolk. Drei Jahre lang hatte es dort ohne jegliche Behandlung gegen die Varroa-Milbe und ohne Zufütterung überlebt – ein seltenes Naturphänomen. Dank Honigeintrag und guter Entwicklung in diesem Jahr, brachte die Platznot im begrenzten Raum des Baumes das Volk nun zum ausschwärmen, auf der Suche nach neuem Lebensraum.
Ein Schwarm Wildbienen ist für viele auch ein beängstigender Anblick. Die Grundstückseigentümer handelten jedoch besonnen und riefen den erfahrenen Imker Siegfried Heuzeroth zur Hilfe. Dieser reagierte schnell: Er setzte das außergewöhnliche Bienenvolk in eine normale Bienenbeute um, um seine weitere Entwicklung zu sichern. Inzwischen beruhigten sich die Bienen. Nun beobachtet er genau den Milbendruck sowie die Königin, um sicherzustellen, dass das Volk stabil bleibt. Solche Völker sind von großem Interesse für die Forschung – auch spezialisierte Institutionen beschäftigen sich mit der Widerstandsfähigkeit und Überlebensstrategie wilder Bienenvölker.
Ein großes Dankeschön an Siegfried Heuzeroth; aufgrund seines schnellen Handelns bleibt das Bienenvolk erhalten – ein wertvoller Beitrag zum Schutz der heimischen Bestäuber.
Hintergrundwissen:
Warum schwärmen Bienen?
Das Schwärmen ist ein natürlicher Vorgang, der das Wachstum und die Vermehrung eines Bienenvolkes ermöglicht. Wenn das Volk zu groß wird und Platzmangel herrscht, entscheidet die alte Königin, mit einem Teil der Arbeiterinnen auszuziehen, um eine neue Kolonie zu gründen. Dabei suchen die Bienen nach einem geeigneten Lebensraum, während im ursprünglichen Nest eine neue Königin heranwächst. Der Schwarmprozess ist beeindruckend, kann aber auch Risiken bergen – insbesondere wenn geeignete Lebensräume knapp sind oder die Bienen in ungeeigneten Orten landen.
Die Bedeutung von Bienen für die Natur und den Menschen
Bienen spielen eine essenzielle Rolle für das Ökosystem. Durch ihre Bestäubung sorgen sie für die Vermehrung zahlreicher Pflanzenarten, darunter Obstbäume, Gemüsepflanzen und Wildblumen. Rund 80 Prozent unserer Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen – insbesondere auf Bienen. Ohne sie würde die Vielfalt an Lebensmitteln stark zurückgehen.
Zudem sind Bienen ein wichtiger Indikator für Umweltveränderungen. Ihr Wohlergehen spiegelt den Zustand von Flora und Fauna wider, weshalb ihr Schutz besonders relevant ist. Leider sind Bienen durch Lebensraumverlust, Pestizide und Krankheiten wie die Varroa-Milbe bedroht. Umso bedeutsamer ist die Arbeit engagierter Imker wie Siegfried Heuzeroth, die sich für die Erhaltung gesunder Bienenvölker einsetzen.